16. Januar 2023

Kaysersberg: Lieblingsdorf der Franzosen

Neunter Zwischenstopp der Tour Wer Postkartenidylle sucht, wird begeistert sein. Kaysersberg wurde 2017 nicht umsonst zum „Lieblingsdorf der Franzosen“ gewählt. Das Städtchen besticht mit reich verzierten Häusern, einer Kirche aus dem 13. Jahrhundert und einem Renaissance- Rathaus. Besuchermagnet ist die alte Brücke aus rosa Vogesen-Sandstein, die über den rauschenden Bach Weiss führt. Über dem Ort thront die Ruine der kaiserlichen Burg. Ein kleiner Spaziergang führt in einer Viertelstunde durch die Weinberge hinauf. Wer die Aussicht noch toppen will, besteigt die kleine Wendeltreppe bis zur Spitze des noch erhaltenen Hauptturms. Bekanntester Sohn der Stadt ist Albert Schweitzer, Friedensnobelpreisträger von 1952. In seinem Geburtshaus ist nun ein Museum untergebracht. Der Stellplatz liegt zentral, aber auch in der Nähe einer stark befahrenen Straße. Der schöne, gepflegte Campingplatz etwas außerhalb bietet großzügige Stellflächen mit vielen Bäumen unterhalb eines bewaldeten Hügels. Ein Fuß- und Radweg führt durchs Grüne in die Ortsmitte. Sehr nettes Personal, gepflegtes Sanitärgebäude, absolut zu empfehlen.
16. Januar 2023

Ribeauvillé: Stadt der Burgen und Spielleute

Achter Zwischenstopp der Tour Das mittelalterliche Städtchen verzaubert mit einer typisch elsässischen Fachwerkkulisse, urigen Lokalen mit landestypischen Spezialitäten und Weinbergen rundherum. Im Mittelalter war der Ort Sitz der Herren von Ribeaupierre. Daher kommt auch der Name der Stadt Ribeauvillé. Die Ribeaupierres haben Spuren hinterlassen wie den Metzgerturm und gleich drei gut erhaltene Burgen. Beliebt ist Ribeauvillé auch wegen der Feierlaune seiner Bewohner. Beim Pfifferdaj, dem Fest der Spielleute, werden seit über 600 Jahren Bräuche des Mittelalters gefeiert. Der gepflegte Stellplatz liegt zentral mit Blick auf die Burg. Auch der städtische Campingplatz ist ein gutes Ziel. Er liegt ruhig, zwischen Bäumen, bietet sehr gepflegte Sanitäranlagen und ist preiswert. Mit dem Rad geht es in fünf Minuten in die Altstadt.
16. Januar 2023

Sainte Marie-aux-Mines: zwischen Himmel und Erde

Siebter Zwischenstopp der Tour Ich passiere den Ort Sainte Marie-aux-Mines, wo es einen sehr hübschen Campingplatz gibt, und steuere den Camper etwa zehn Kilometer erst in sanften Schlangenlinien durch ein liebliches Tal mit hübschen Bauernhöfen und ganz viel Grün weiter in Serpentinen bis hoch zum Wanderparkplatz des Col des Bagenelles, wo Wohnmobile auch gratis stehen dürfen. Wer Ruhe und Abgeschiedenheit sucht, ist hier genau richtig: Es gibt zwar keine Serviceeinrichtungen, dafür ist er gratis nutzbar und bietet ein unbezahlbares Bergpanorama und Picknickplätze. Von hier aus starten zahlreiche Wanderwege durch das Val d’Argent. Wer nach einer ausgiebigen Wanderung zu müde ist zum Kochen, lässt die Womo- Küche kalt. Nur ein paar Spazierminuten vom Parkplatz entfernt, bewirtet der Landgasthof „La graine Johé“ hungrige Gäste aussichtsreich und mitten in der grünen Idylle mit landestypischer Küche und hausgemachten Käse-Spezialitäten.
16. Januar 2023

Châtenois: auf zum Hexenturm

Sechster Zwischenstopp der Tour Ich folge der Weinstraße etwa acht Kilometer weiter bis nach Châtenois. Ein Bummel durch das mit alten Stadtmauern befestigte Örtchen führt mich an bunten mit Geranien geschmückten Fachwerkhäusern vorbei bis zur hoch aufragenden St. Georgskirche. Sie steht wie der sogenannte Hexenturm aus dem 15. Jahrhundert unter Denkmalschutz. Der Stellplatz liegt am Ortsrand, ist relativ ruhig und gratis nutzbar. Dazu gibt es Strom, Wasser, Entsorgungsmöglichkeiten sowie ein öffentliches WC. Perfekt für eine Nacht oder für Ausflüge mit dem Rad oder zu Fuß in die nahegelegenen Vogesen. Hier verlasse ich die „Route des Vins“ und erlaube mir einen Schlenker in die Vogesen. Auf dem Weg dorthin bietet sich ein Abstecher auf die Königsburg an.
16. Januar 2023

Dambach-la-Ville: Blumengeschmückte Bischofsstadt

Fünfter Zwischenstopp der Tour Das hübsche Winzerörtchen umgibt eine nahezu unversehrte Stadtmauer mit drei Stadttoren aus dem 14. Jahrhundert. Besucher empfängt es mit üppigem Blumenschmuck, wofür die ehemalige Bischofsstadt schon mehrfach ausgezeichnet worden ist. Sehenswert sind auch der Marktplatz und das Rathaus aus der Renaissance. Beliebt ist ein Ausflug auf die nahegelegene Burgruine Bernstein aus dem 12./13. Jahrhundert. Sie liegt auf gut 560 Meter über NN und bietet eine Aussicht auf das Vogesenpanorama und die Rheinebene. Der schön angelegte, beschrankte Stellplatz liegt etwas außerhalb neben einem Sportplatz und ist nur mit Pass’Étapes zugänglich.
16. Januar 2023

Andlau: Stadt zwischen zwei Burgen

Vierter Zwischenstopp der Tour Der nächste Stellplatz wartet in Andlau. Das schmucke Dörfchen liegt an den östlichen Ausläufern der Vogesen im Tal des gleichnamigen Flüsschens. Von der Stadtbefestigung zeugen zwei von ursprünglich neun Türmen und auch die Reste einer Ringmaueraus dem 15. Jahrhundert. Bekannt ist der Ort vor allem für seine beeindruckende Abtei und seine zwei Burgen. Die Ruine der Burg Haut-Andlau zeigt sich schon von Weitem mit ihren beiden charakteristischen Türmen als sichtbares Wahrzeichen der Region. Der Wohnmobilstellplatz liegt etwas außerhalb neben einer Sportanlage und unterhalb einer Straße. In der Hochsaison könnte es lauter werden. Der Platz ist mit Pass’Étapes nutzbar. Strom, Wasser und Entsorgung sind vorhanden, aber kein WC und keine Dusche. Dafür fand ich den Preis von gut 13 Euro etwas zu hoch.
16. Januar 2023

Marlenheim: Tor zur Weinstraße

Zweiter Zwischenstopp der Tour Über die M45, die „Route des Romains“, steuere ich mein fahrendes Haus etwa 20 Kilometer in Richtung Westen nach Marlenheim, das sich stolz als Tor der elsässischen Weinstraße präsentiert. Bekannt ist das hübsche Fachwerk-Städtchen mit seinen gut 4.000 Einwohnern für seine Weine Rouge de Marlenheim und Grand Cru Steinklotz. Zum Spitzen-Wein gesellen sich elsässische Spezialitäten in einem der vielen Top-Restaurants. Wer sich die köstlichen Kalorien anschließend gleich wieder abtrainieren will, unternimmt einer Wanderung am Marlenberg. Auf dem Weinlehrpfad werden deutschsprachige Führungen angeboten. Eine Ausstellung informiert über alte und neue heimische Rebsorten. Der Stellplatz findet sich in Marlenheim passenderweise direkt bei einem Winzer auf einem Parkplatz. Die Lage ist schön im Grünen mit weitem Blick. Allerdings befindet sich das Weingut unweit einer stark befahrenen Straße außerhalb des Ortes. Wer die Tour aber gleich mit einer Weinverkostung starten will, ist hier bestens aufgehoben. Die Übernachtung ist gratis.
16. Januar 2023

Passau: Große Dreiflüssestadt

Neunter Zwischenstopp der Tour Passau gilt als eine der schönsten Städte entlang der Donau. Wobei die Donau nur einer von drei Flüssen ist, welche die niederbayerische Universitätsstadt umströmen. Am Dreiflüsse-Eck fließen noch Inn und Ilz in die Donau – eine spektakuläre Aussicht darauf und auf die herrliche barocke Altstadt bietet die oberhalb der Stadt auf dem Georgsberg thronende Burganlage Oberhaus (Tipp der Autorin). Auch der berühmte Dom St. Stephan ist gut zu erkennen. Der Prachtbau mit den weißen Türmen und den blaugrünen Kuppeln gilt als eine der schönsten Barockkirchen nördlich der Alpen und beherbergt die größte Dom-Orgel der Welt mit 17.974 Pfeifen. Beim Bummel durch die charmante Altstadt zeigt sich an jeder Ecke die Kunst italienischer Baumeister, weshalb sie auch gerne „Venedig Bayerns“ genannt wird. Und tatsächlich mutet das Stadtbild fast südländisch an mit den kleinen, verwinkelten Gässchen und den steil zu den Flussufern führenden Treppen. Die hübschen bunten Häuser mit den kunstvoll gestalteten Fassaden, der barocke Residenzplatz mit dem üppigen Wittelsbacher Brunnen, originelle Cafés und kleine Läden zaubern eine schöne Stimmung. Ein inspirierender Ort, für den man etwas mehr Zeit einplanen sollte. Wie gut, dass es hier gleich mehrere Stellplätze gibt. Einer davon liegt fast ländlich am Stadtrand herrlich ruhig im Grünen vor einem ehemaligen Bauernhof. Die Übernachtung kostet 15 Euro, es gibt Trinkwasser und Eier von frei laufenden Hühnern. Mit dem Rad geht’s in etwa 20 Minuten an einer schönen Strecke am Inn entlang mitten in die Altstadt. Königlicher Schlusspunkt einer kaiserlichen Tour.
16. Januar 2023

Vilshofen: Kleine Dreiflüssestadt

Achter Zwischenstopp der Tour Gleich drei Flüsse münden hier in die Donau: die Wolfach, die Pfudrach und die Vils, nach welcher die Stadt benannt ist. Auf der spitzen Landzunge zwischen Donau und Vils erhebt sich die historische Altstadt von Vilshofen direkt am Wasser wie eine auf dem Strom schwimmende Insel. Die über 1.200-jährige Geschichte der Stadt ist an vielen Stellen spürbar. Der Stadtplatz mit dem Stadtturm, die Stadtpfarrkirche St. Johannes, die kleinen, schön restaurierten Gassen oder Denkmäler wie die Maria-Hilf- Kirche, ein spätbarocker Bau in Form eines griechischen Kreuzes, zeugen von einer spannenden Vergangenheit. Unbedingt einen Besuch wert ist die Abtei Schweiklberg. Das Kloster mit der herrlichen Abteikirche beherbergt ein besonderes Museum: Das Schwarz- Afrika-Museum zeigt eine umfangreiche Sammlung von Kultgegenständen, Schmuck und Prunkwaffen. Heimkehrende Missionare hatten die Kulturgüter von ihren Reisen nach Ost- und Südafrika mitgebracht und später dem Kloster übergeben. Der Stellplatz liegt aussichtsreich am anderen Flussufer mit Blick auf die Silhouette der Stadt hinter einer kleinen Marina. An sich ein sehr hübscher Ort mit netten Betreibern und perfekter Versorgung. Aber die angrenzende Straße und der Verkehr auf der Donaubrücke trüben die Idylle ein bisschen – zumindest, wenn man es gerne ruhig mag.