16. Januar 2023

Passau: Große Dreiflüssestadt

Neunter Zwischenstopp der Tour Passau gilt als eine der schönsten Städte entlang der Donau. Wobei die Donau nur einer von drei Flüssen ist, welche die niederbayerische Universitätsstadt umströmen. Am Dreiflüsse-Eck fließen noch Inn und Ilz in die Donau – eine spektakuläre Aussicht darauf und auf die herrliche barocke Altstadt bietet die oberhalb der Stadt auf dem Georgsberg thronende Burganlage Oberhaus (Tipp der Autorin). Auch der berühmte Dom St. Stephan ist gut zu erkennen. Der Prachtbau mit den weißen Türmen und den blaugrünen Kuppeln gilt als eine der schönsten Barockkirchen nördlich der Alpen und beherbergt die größte Dom-Orgel der Welt mit 17.974 Pfeifen. Beim Bummel durch die charmante Altstadt zeigt sich an jeder Ecke die Kunst italienischer Baumeister, weshalb sie auch gerne „Venedig Bayerns“ genannt wird. Und tatsächlich mutet das Stadtbild fast südländisch an mit den kleinen, verwinkelten Gässchen und den steil zu den Flussufern führenden Treppen. Die hübschen bunten Häuser mit den kunstvoll gestalteten Fassaden, der barocke Residenzplatz mit dem üppigen Wittelsbacher Brunnen, originelle Cafés und kleine Läden zaubern eine schöne Stimmung. Ein inspirierender Ort, für den man etwas mehr Zeit einplanen sollte. Wie gut, dass es hier gleich mehrere Stellplätze gibt. Einer davon liegt fast ländlich am Stadtrand herrlich ruhig im Grünen vor einem ehemaligen Bauernhof. Die Übernachtung kostet 15 Euro, es gibt Trinkwasser und Eier von frei laufenden Hühnern. Mit dem Rad geht’s in etwa 20 Minuten an einer schönen Strecke am Inn entlang mitten in die Altstadt. Königlicher Schlusspunkt einer kaiserlichen Tour.
16. Januar 2023

Vilshofen: Kleine Dreiflüssestadt

Achter Zwischenstopp der Tour Gleich drei Flüsse münden hier in die Donau: die Wolfach, die Pfudrach und die Vils, nach welcher die Stadt benannt ist. Auf der spitzen Landzunge zwischen Donau und Vils erhebt sich die historische Altstadt von Vilshofen direkt am Wasser wie eine auf dem Strom schwimmende Insel. Die über 1.200-jährige Geschichte der Stadt ist an vielen Stellen spürbar. Der Stadtplatz mit dem Stadtturm, die Stadtpfarrkirche St. Johannes, die kleinen, schön restaurierten Gassen oder Denkmäler wie die Maria-Hilf- Kirche, ein spätbarocker Bau in Form eines griechischen Kreuzes, zeugen von einer spannenden Vergangenheit. Unbedingt einen Besuch wert ist die Abtei Schweiklberg. Das Kloster mit der herrlichen Abteikirche beherbergt ein besonderes Museum: Das Schwarz- Afrika-Museum zeigt eine umfangreiche Sammlung von Kultgegenständen, Schmuck und Prunkwaffen. Heimkehrende Missionare hatten die Kulturgüter von ihren Reisen nach Ost- und Südafrika mitgebracht und später dem Kloster übergeben. Der Stellplatz liegt aussichtsreich am anderen Flussufer mit Blick auf die Silhouette der Stadt hinter einer kleinen Marina. An sich ein sehr hübscher Ort mit netten Betreibern und perfekter Versorgung. Aber die angrenzende Straße und der Verkehr auf der Donaubrücke trüben die Idylle ein bisschen – zumindest, wenn man es gerne ruhig mag.
16. Januar 2023

Deggendorf: Knödelstadt am Bayerischen Wald

Siebter Zwischenstopp der Tour Wer Angst vor wehrhaften Frauen hat, sollte Deggendorf meiden. Oder sich zumindest freundlich und höflich nähern. Der Sage nach wurde Deggendorf 1266 vor der Erstürmung durch die Truppen von Ottokar von Böhmen durch ein ganz besonderes Geschoss gerettet. Nach Wochen der Belagerung kletterte ein böhmischer Soldat die Burgmauer hoch, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Als er über die Mauer schaute, brachte die Frau des Bürgermeisters gerade Knödel aus letzten Vorratsresten zu den Männern. Als sie den Soldaten sah, warf sie ihm einen stattlichen Knödel mitten ins Gesicht. Er verlor den Halt und fiel von der Mauer. Dem König berichtete der Mann, dass die Deggendorfer offenbar noch so viele Vorräte hätten, dass sie sogar damit werfen könnten. Das Heer zog in dieser aussichtslosen Lage ab und Deggendorf war gerettet. Seither trägt es den Beinamen „Knödelstadt“. Entsprechend findet man die verschiedensten Knödelvarianten auf den Speisekarten und in der hübschen Innenstadt auch den „Brunnen zur Knödelwerferin“. Der Stellplatz liegt etwas außerhalb der Stadt, aber nahe der Donau. Leider sind die Stellflächen sehr eng und es sind auch viel zu wenige. Service gibt es keinen. Dafür sind die Plätze gebührenfrei nutzbar.
16. Januar 2023

Straubing: Herzogstadt mit Charme

Sechster Zwischenstopp der Tour Im weiteren Verlauf führt die Donau nach Straubing – für mich eine Entdeckung. Schon von Weitem grüßen die vielen Türme, die von der jahrhundertelangen Geschichte der Stadt erzählen. Kelten, Römer und Bajuwaren haben hier Spuren hinterlassen. Im Gäubodenmuseum finden sie sich zahlreich versammelt: Exponate des weltberühmten Römerschatzes zum Beispiel. Und auch beim Bummel durch das historische Zentrum zeigen sich die unterschiedlichen Kunstepochen. Von spätgotischer Baukunst der Kirche St. Jakob und in der Karmelitenkirche über festliches Barock in der Klosterkirche bis zu neugotischen Fassaden auf dem hübschen Stadtplatz ist hier alles vertreten. Die quirlige Innenstadt bietet zahlreiche Geschäfte, nette Cafés und urige Gaststätten mit bayerischen Schmankerln. Das Wohnmobil wartet so lange auf dem zentral gelegenen, gratis nutzbaren großen Parkplatz am Festplatz. Es gibt hier allerdings außer öffentlichen WCs keinerlei Service. Wer sich gemütlicher einrichten will, checkt auf dem hübschen, kleinen Stadtcamping auf einer Donauinsel neben dem Schwimmbad ein.
16. Januar 2023

Regensburg: Ausgezeichnet als UNESCO-Weltkulturerbe

Fünfter Zwischenstopp der Tour Mittelalterliches Outfit, gepaart mit modernem Lifestyle und südländischem Flair. Die Universitätsstadt Regensburg kann sich sehen lassen – trotz oder vielleicht gerade wegen ihres hohen Alters. Vor rund 2.000 Jahren stationierte der römische Kaiser Mark Aurel hier eine Legion Soldaten. An der Stelle, wo der kleine Seitenfluss Regen in die Donau mündete, entstand eine Festung – Regensburg. Seither ist einiges passiert. Über Jahrhunderte war die Stadt Handelsmetropole und politisches Zentrum des Heiligen Römischen Reiches und die Stadt der Kaiser: Karl der Große war hier, Friedrich Barbarossa und Kaiser Friedrich II, der sie zur Freien Reichsstadt krönte. Von der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg blieb sie verschont und gilt heute als besterhaltene mittelalterliche Großstadt Deutschlands. In der Altstadt treffen moderne Geschäfte in historischen Fassaden auf Szenekneipen in mittelalterlichen Gewölberäumen. Historische Gebäude und Denkmäler gehören zum Stadtbild, genauso wie der gotische Dom und die berühmte Steinerne Brücke. Sie gilt als Meisterwerk mittelalterlicher Baukunst und ist die älteste erhaltene Brücke Deutschlands. Heute ist sie frei von Verkehr und wird ausschließlich von Fußgängern genutzt. Was Regensburg fehlt, ist ein regulärer Stellplatz. Dafür gibt es einen tollen Campingplatz am westlichen Stadtrand, der auch vor der Schranke ein paar Plätze für kleinere Fahrzeuge freihält. Er liegt im Grünen direkt an der Donau und neben dem Stadtbad, ist gut ausgestattet und relativ ruhig. Mit dem Bike geht’s über den Donauradweg in wenigen Minuten ins Zentrum.
16. Januar 2023

Bad Abbach: Auf den Spuren der Kaiser

Vierter Zwischenstopp der Tour Der Kurort macht schon von Weitem mit zwei Türmen auf sich aufmerksam. Der spitze gehört zur neugotischen Pfarrkirche St. Nikolaus. Wahrzeichen der Stadt ist aber der Heinrichsturm. Benannt ist er nach Kaiser Heinrich II., der im Jahr 973 hiergeboren sein soll. Das 27 Meter hohe runde Baudenkmal ist das einzige Überbleibsel einer einst mächtigen herzoglichen Burg aus dem 13. Jahrhundert. Er thront weithin sichtbar auf dem Schlossberg. Und noch ein Kaiser gab Bad Abbach die Ehre. Kaiser Karl V. ließ sich hier zur Kur nieder. Und offenbar kam sie gut an, wie ein großzügiges Geldgeschenk an den damaligen Besitzer des Bades dokumentiert. Auch heute zieht es viele erholungsbedürftige Urlauber in den Ort mit dem hübschen Kurgarten, den Schwefelquellen und dem Naturmoor. Der ganzjährig nutzbare Stellplatz liegt ruhig im Grünen neben der Therme. Wer Bad und Saunalandschaft nutzen will, genießt die kurzen Wege. Wer etwas mehr Weite sucht, fährt auf die andere Donauseite zum Campingplatz Freizeitinsel. Der schön angelegte Ort liegt aussichtsreich inmitten von Feldern und fußläufig zum Fluss. Es gibt allerdings kaum Schatten. Abkühlung an heißen Tagen verschafft das Inselbad. Es liegt nur einen kleinen Spaziergang entfernt mitten in der tollen Natur und eröffnet einen schönen Blick auf die Oberndorfer Hänge und den Heinrichsturm.
16. Januar 2023

Kelheim: Durch die Weltenburger Enge

Dritter Zwischenstopp der Tour Der nächste Stopp gehört zu den schönsten und eindrucksvollsten dieser Tour: Im Donau- Durchbruch zwischen Kelheim und dem Kloster Weltenburg hat der hier schon sehr mächtige Strom eine der schönsten und spektakulärsten Flusslandschaften Bayerns geschaffen. In der „Weltenburger Enge“ ragen auf einer Strecke von rund fünf Kilometern bizarre Kalkfelswände bis zu 80 Meter steil aus dem Wasser. Am schönsten ist dieses Naturschauspiel vom Schiff aus zu erleben. Es schlängelt sich vom Ableger in Kelheim durch die tiefste und engste Stelle der Bayerischen Donau und passiert dabei gleich zu Beginn der Fahrt das Wahrzeichen der Stadt – die Befreiungshalle, die hoch über dem Fluss thront. Es gibt aber auch einen schönen Uferweg, der fast immer an der Donau entlangführt. Kurz hinter dem Nadelöhr rückt das pastellig rosa leuchtende Benediktinerkloster ins Blickfeld. Es liegt abgeschieden und traumschön auf einer kargen Flussterrasse. Gegründet wurde die älteste klösterliche Niederlassung Bayerns um das Jahr 600 von iroschottischen und kolumbianischen Wandermönchen. Der Ort beeindruckt mit einer stattlichen Kirche und dem blühenden Garten hinter den dicken Mauern. Wer es in Ingolstadt nicht probiert hat, der kann sich spätestens hier in der Klosterschenke von der Köstlichkeit der bayerischen Biere überzeugen. In dem urigen Biergarten sitzt man unter alten Kastanienbäumen, genießt das bayerische Bilderbuch-Ambiente, frisch gezapftes Klosterbier und dazu lokale Spezialitäten. Der Stellplatz in Kelheim liegt sehr zentral auf einem für Wohnmobile gekennzeichneten Parkplatz nahe am Wasser. Der Bootsanleger ist von hier aus fußläufig erreichbar. Perfekt für eine Tour zum Kloster.
16. Januar 2023

Neustadt an der Donau: Wellness mit Wohnmobil

Zweiter Zwischenstopp der Tour Die Gemeinde mit den ältesten bayerischen Stadtrechten liegt etwa 35 Kilometer weiter östlich von Ingolstadt zwischen den Flussauen von Abens und Donau. Sehenswert sind die Befestigungsanlagen mit ihren drei noch erhaltenen Stadttürmen. Bei einem Bummel entlang der alten Stadtmauer kommt man an hübschen Handwerker- und Ackerbürgerhäusern vorbei. Nicht zu übersehen sind die Pfarrkirche St. Laurentius und das spätgotische Rathaus. Der bekannteste der 13 Ortsteile dürfte Bad Gögging sein. Der Kurort war schon vor 2.000 Jahren ein römisches Staatsbad. Heute wird er vor allem wegen der drei Naturheilmittel Schwefelwasser, Natur-Moor und Mineral-Thermalwasser besucht. Wer Wellness mit Wohnmobil-Urlaub verbinden möchte, ist hier genau richtig. Die Limes-Therme bietet einen eigenen Stellplatz für bis zu 43 Camper. Ausgestattet ist er mit Ver- und Entsorgungseinrichtungen und WLAN. Die sanitären Anlagen der Therme können mitgenutzt werden. Tipp: Für Wellness-Freunde gibt es einen speziellen Tagestarif für 20,80 Euro pro Person inklusive Stellplatz und Eintritt in die Limes-Therme mit Römer-Sauna sowie 16 Innen- und Außenbecken. Wer es lieber idyllisch und naturnah mag, fährt weiter zum Camping Felbermühle. Der gepflegte Platz liegt auf einer kleinen Insel zwischen zwei Armen des Flüsschens Abens, über das Wasserwanderer schnell auch die Donau erreichen.
16. Januar 2023

Ingolstadt: Hopfen & Malz nicht verloren

Erster Zwischenstopp der Tour Zugegeben: Gleich zu Beginn der Tour Lust auf Bier zu machen, ist nicht ganz fair. Aber in Ingolstadt kommt man um dieses Gebräu einfach nicht herum. Die Donaustadt nimmt in der Geschichte des Bieres eine bedeutende Rolle ein. Im Jahr 1516 wurde hier das Bayerische Reinheitsgebot für Bier erlassen – das älteste, auch heute noch gültige Lebensmittelgesetz der Welt. Vermutlich auch ein Grund, warum das berühmte bayerische Bier weltweit so geschätzt wird: Nichts außer Gerste, Hopfen, Wasser und Hefe dürfen beim Bierbrauen verwendet werden. Die Spuren dieses historischen Bier-Erbes sind unübersehbar in den urigen Gaststätten und gemütlichen Biergärten. Zahlreiche Feste sind dem beliebten Flüssigbrot gewidmet und seit 2016 auch ein eigener Brunnen. Ingolstadt spielt aber auch als Festungs- und Wissenschaftsstadt seit vielen Jahrhunderten eine wichtige Rolle in der bayerischen Geschichte. Restaurierte Giebelhäuser, stattliche Tore, stolze Türme und die eindrucksvollen Festungsanlagen prägen das Stadtbild im historischen Zentrum. Nach der Besichtigung entspannt ein Spaziergang im preisgekrönten Klenzepark am gegenüberliegenden Donau-Ufer. Der Stellplatz auf dem hinteren Teil eines großen Parkplatzes wäre eigentlich toll. Er ist günstig und liegt zentral und dennoch im Grünen neben dem frisch sanierten Schwimmbad, das mit historischen Mauern aus Backstein ein echter Hingucker ist. Aber für so eine Stadt ist der Platz viel zu klein und zu eng. Wer mit einem größeren Reisemobil unterwegs ist, ist beim Azur Camping am Stadtrand besser aufgehoben.