16. Januar 2023

Marlenheim: Tor zur Weinstraße

Zweiter Zwischenstopp der Tour Über die M45, die „Route des Romains“, steuere ich mein fahrendes Haus etwa 20 Kilometer in Richtung Westen nach Marlenheim, das sich stolz als Tor der elsässischen Weinstraße präsentiert. Bekannt ist das hübsche Fachwerk-Städtchen mit seinen gut 4.000 Einwohnern für seine Weine Rouge de Marlenheim und Grand Cru Steinklotz. Zum Spitzen-Wein gesellen sich elsässische Spezialitäten in einem der vielen Top-Restaurants. Wer sich die köstlichen Kalorien anschließend gleich wieder abtrainieren will, unternimmt einer Wanderung am Marlenberg. Auf dem Weinlehrpfad werden deutschsprachige Führungen angeboten. Eine Ausstellung informiert über alte und neue heimische Rebsorten. Der Stellplatz findet sich in Marlenheim passenderweise direkt bei einem Winzer auf einem Parkplatz. Die Lage ist schön im Grünen mit weitem Blick. Allerdings befindet sich das Weingut unweit einer stark befahrenen Straße außerhalb des Ortes. Wer die Tour aber gleich mit einer Weinverkostung starten will, ist hier bestens aufgehoben. Die Übernachtung ist gratis.
16. Januar 2023

Straßburg: Wein in der Hauptstadt Europas

Erster Zwischenstopp der Tour In der quirligen Elsass-Metropole steuere ich als erstes den Campingplatz am Stadtrand an. Ein Platz zum Wohlfühlen. Die jungen Leute am Empfang sind herzlich. Das Gelände ist schön angelegt mit vielen verschiedenen Pflanzen, die luftigen modernen Gebäude sind mit Holz verschönert. Im Sommer erfrischt ein Pool, auf dem chilligen Spielplatz spielen Kinder. Bis auf die Die bunten Fachwerkhäuser am Quai de la Poissonnerie sind bekannt für das Flair der schönen Stadt Colmar. Die farbigen Fenster verleihen der berühmten Kathedrale von Straßburg etwas Festliches. angrenzende Bahnlinie ist es ruhig. Und fast das Beste: Von hier aus kommt man über eine schöne Strecke mit dem Rad (kann ausgeliehen werden) in einer Viertelstunde in die Altstadt. Ich stelle meinen Drahtesel am Touristoffice ab und lasse mich zu Fuß weitertreiben. Weit komme ich allerdings nicht. Mir stellt sich das Münster in den Weg, eines der größten Sandsteinbauten weltweit. „Ein Wunder – so unermeßlich und zierlich doch zugleich.“ Genau wie alle anderen Besucher der Stadt war auch schon Victor Hugo fasziniert von diesem Meisterwerk der gotischen Kunst. Die 142 Meter hohe Turmspitze scheint fast im Himmel zu schweben. Der rosa Sandstein leuchtet in der Morgensonne. Hingucker ist die Astronomische Uhr – ein Kunstwerk für sich. Eindrucksvoll. Der Touristenrummel allerdings auch. Ich bummle weiter zum Gerberviertel „Petite France“. Früher lebten und arbeiteten hier Fischer, Müller und Gerber direkt am Wasser. Heute gehört das Altstadtviertel mit den bunten Fachwerkperlen aus dem 16./17. Jahrhundert zum UNESCO-Weltkulturerbe. Aber auch die sogenannte Neustadt mit ihren Prachtstraßen und einem Sammelsurium von Villen verschiedener Architekturstile sind einen Besuch wert. Ich beschließe meine Stippvisite in der Orangerie. Eine ruhige Oase im Grünen mit einem herrlichen Teich und üppigem Blumenschmuck. Auffälligste Besucher dort: die vielen klappernden Störche, die oben in den Platanen offenbar ihren Hauptwohnsitz haben. Kurios: Der älteste Fasswein der Welt liegt im historischen Weinkeller des Straßburger Spitals. In den letzten fünf Jahrhunderten wurde dieser besondere Tropfen aus dem Jahr 1472 nur dreimal eingeschenkt.