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Reiseziele
Die Insel Reichenau ist einzigartig durch ihre Kombination aus fruchtbarem Land, sanftem Seeklima und jahrhundertealter Tradition.
Bild: Michael Hafner
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Die größte Insel im Bodensee, feierte im vergangenen Jahr das 1.300-jährige Jubiläum ihres berühmten Klosters. Auch die benachbarte Stadt Konstanz erlebte dabei eine besondere Blütezeit.
Smaragdgrün schimmert der Bodensee in der Sonne, während Vogelgezwitscher mit dem fröhlichen Lachen und Stimmengewirr der Menschen verschmilzt, die sich am Hafen und in der Altstadt von Konstanz versammeln. Sie genießen die warmen Sommertage unter freiem Himmel.
Ähnlich dürfte es wohl auch schon im Jahr 724 gewesen sein – wenn auch mit weniger Freizeitvergnügen. Damals gründete Pirmin das Kloster auf der „reichen Au“. Was der Wanderbischof nicht voraussehen konnte, sind die zahllosen bunten Blumenbälle, die heute hoch oben zwischen den prachtvoll verzierten Häuserfassaden der Altstadt schweben.
Bereits seit dem Jahr 2000 gehört die Reichenau zum UNESCO-Weltkulturerbe. Auf der größten Insel im Bodensee errichtete der Benediktinerorden zwischen dem 9. und 12. Jahrhundert drei Kirchen, die bis heute von unschätzbarem Wert sind.
Zwei wichtige Quellen zur mittelalterlichen Gartenkultur stammen von der Insel Reichenau. Die neuen Klostergärten beim Münster St. Maria und Markus lassen Teile davon neu entstehen. Bild: TMBW Oliver Raatz
Unter dem Schutz von Königen und Kaisern entwickelte sich das Kloster im frühen Mittelalter zu einem der wichtigsten politischen und kulturellen Zentren Europas. Sein Skriptorium, in dem Mönche Manuskripte kopierten und kunstvoll verzierten, war weit über die Grenzen hinaus berühmt.
Die kunstvollen Malereien in den Handschriften gelten als herausragende Zeugnisse der Kunst aus der Zeit Karls des Großen und darüber hinaus. Fünf prachtvolle Codices aus dem Reichenauer Skriptorium werden noch bis zum 20. Oktober in der Landesausstellung „Welterbe des Mittelalters – 1300 Jahre Klosterinsel Reichenau“ in Konstanz präsentiert.
Im Reichenauer Skriptorium entstanden bedeutende Zeugnisse der ottonischen Buchmalerei. Bild: MTK
Da das Inselkloster von Anfang an auf Erzeugnisse aus dem Umland angewiesen war, lassen sich noch heute zahlreiche Spuren davon in der Region finden. Viele Orte weisen mit Silhouetten historischer und fiktiver Persönlichkeiten auf ihre Verbindung zum Kloster hin. Bauern aus Lehnshöfen, Fischer und Handwerker erzählen ihre jahrhundertealten Geschichten – abrufbar per QR-Code.
So etwa die Geschichte des Bodenseeweins. Archäologische Funde deuten darauf hin, dass Wildreben hier bereits lange vor der Römerzeit wuchsen. 818 begann das Kloster Reichenau mit dem Weinbau. Im nahen Bodman ließ König Karl II., Urenkel Karls des Großen, 884 die ersten Burgunderreben pflanzen. Der nach ihm benannte „Königsweingarten“ gilt als der älteste seiner Art weltweit.
Eine Chronik aus dem Jahr 1791 berichtet allerdings, dass der Bodenseewein einst als abscheulich sauer galt und nur mangels erschwinglicher Alternativen getrunken wurde. Es hieß sogar, es sei ein „Dreimännerwein“ gewesen: Zwei Männer mussten den Trinkenden festhalten, während ein dritter ihm den Wein einflößte. Heute jedoch haben sich die Seeweine durch das Engagement lokaler Winzer längst international etabliert.
Auf der Insel Reichenau gedeihen seit Jahrhunderten Weinreben, begünstigt durch das milde Bodenseeklima und die fruchtbaren Böden. Bild: Achim Mende
Und nicht nur der Wein. „Wir wollen in der Region etwas bewegen, die Menschen begeistern – das ist unsere Passion“, sagt Thomas Bundschuh. Der Geschäftsführer von Inselbier gründete 2016 eine Brauwerkstatt, die mittlerweile Kultstatus genießt.
Bei einer Werkstattführung erfahren Besucher, dass die Biere mit Gerste aus der Bodenseeregion sowie Hopfen nicht nur aus Tettnang, sondern sogar aus eigenem Anbau gebraut werden. Das reiche Erbe der Mönche lebt weiter – und wer mag, kann selbst mitwirken: In Brauseminaren entdecken Gäste die Insel auf besonders genussvolle Weise.
Auch im Jubiläumsjahr gibt es zahlreiche Themenführungen zu entdecken – durch die Insellandschaft, in Kirchen, Klostergärten und Schatzkammern entlang des westlichen Bodensees. Besonders angenehm lassen sie sich mit dem Fahrrad erkunden.
Mit dem neuen E-Bike von My-Travel-Bike aus Überlingen gelangt man ganz entspannt bis zum idyllischen Campingplatz Sandseele am Inselende. Bild: Yvonne Lippss
Im „Seehas“ können Gäste ihre Fahrräder sogar kostenlos mitnehmen. Die nach einer Umfrage benannte S-Bahn verbindet Reichenau und Konstanz im Halbstundentakt mit Allensbach, Radolfzell, Singen und Engen. Übernachtungsgäste erhalten beim Check-in die Bodensee-Card West, die nicht nur Eintrittsermäßigungen bietet, sondern auch eine kostenlose Zugfahrt mit herrlichem Blick auf den See und die vulkanisch geprägte Landschaft.
Eine weitere Option ist die Bodensee Card Plus ab 76 Euro. Sie ermöglicht den einmaligen Eintritt zu über 160 Sehenswürdigkeiten in der Region sowie Fahrten mit der gesamten Linienschifffahrt auf dem Bodensee.